Pfarrei Bad Neuenahr-Ahrweiler
Karnevalsparagraph verursacht einmaligen Gottesdienst
Wie es die Tradition will, erließ Prinz Manfred IV. von der KG Närrische Landskrone Heimersheim für seine Regentschaft bis Aschermittwoch närrische Gesetze. Der 5. Paragraf sieht vor:
Einmal im Jahr, während jeder Session, gibt es eine Karnevalsmesse für alle Karnevalsvereine des Ahrtals. Für dieses Jahr möchte ich aber eine Änderung vorschlage: Ich erinnere mich noch sehr genau an meine evangelische Taufe, 14 Tage nach meiner Geburt. Ich bin bis heute treuer Protestant. (…) Aber, da ich mit einer verständnisvollen, liebenswertesten Katholikin verheiratet bin, gebe ich, großzügig wie ich bin, 50% MEINER Kirchensteuer der katholische Kirche. (…) Deshalb möchte Ich, Prinz Manfred IV, dass unsere harmonische „Mischehe“ als Beispiel dient und wir die nächste Karnevalsmesse für alle, mit oder ohne Religion, als konfessionsübergreifenden oder wie man säht „ökumenischen“ Gottesdienst planen. (Hallelujah)
Die Kichensteuer- Sparfüchse sind natürlich besonders gerne gesehen. (Hallelujah)
Für alle Neugierigen: Diese Messe ist anders als andere. Hier werden auch Karnevalslieder gesungen, hier wird über Karneval geredet. Millowitsch und Süper hätten Ihren Spass. Und je voller die Kirche, desto ergreifender ist diese Messe. Daher sollten sich alle Vereine rund um de Landskrone einen Ruck geben und diese Messe zu einem unvergesslichen Abend machen. Wenn ihr sonst eher selten zur Messe geht, dann macht es bitte MIR ZULIEBE.
Gesagt getan! In ökumenischer Verbundenheit, luden die katholische und die evangelische Kirche – vertreten durch ihre beiden Pfarrer Jörg Meyrer und Friedemann Bach – am Dienstag, den 06. Februar nach Heimersheim ein. In der hiesigen St. Mauritius-Kirche fanden, bis auf krankheitsbedingte Ausnahmen, alle Tollitäten der Karnevalsvereine im Ahrtal zusammen.
DAs erste Mal stehen dem Karnevalsgottesdienst mit den Gesellschaften nun ein katholischer und ein evangelischer Geistlicher vor – dazu auch noch Gott!
Gott? Richtig gehört! Vertont als Stimme aus dem Himmel, traten Meyrer, Bach und Gott als „Dreigestirn“ auf und zeigten, dass Karneval auch in schwierigen Jahren dazugehört. So sei der Wunsch nach Gemeinschaft, nicht allein zu sein oder alte Freunde zu treffen ein menschliches Bedürfnis – weit über die Session hinaus. Bei allem Ernst, dürfe der Spaß nie zu kurz kommen – wie eben in der Predigt: Jörg Meyrer versucht die Predigt auf Kölsch zu gestalten, doch schnell heißt es von oben: „So klingt es, wenn ein Saarländer versucht Kölsch zu reden!“ Der evangelische Kollege bleibt nicht verschont: „Besser als der Sachse neben mir…“, kontert Meyrer.
Die Botschaft des gelungenen Gottesdienstes: „Geteilte Freude ist doppelte Freude!“
Musikalisch wurde der Gottesdienst gestaltet vom Spielmannszug des Funken-Corps Heimersheim.