Pfarrei Bad Neuenahr-Ahrweiler
„Helfet einander“ – Eine Tradition der Hilfe und Nächstenliebe
Ein Interview mit Werner Krämer über die Geschichte und die Bedeutung der Aktion „Helfet einander“
Die St. Laurentius Stiftung und die Aktion „Helfet einander“ stehen seit Jahrzehnten für Solidarität und Unterstützung für Menschen in Not. Die Initiative „Helfet Einander“ wurde 1972 von Albert Knieps und Stefan Kohlhaas ins Leben gerufen und hat seither unzählige Leben positiv beeinflusst. Werner Krämer, langjähriger Verwalter der Aktion, gibt im Interview einen Einblick in ihre Geschichte, ihre Wirkung und seine persönlichen Erfahrungen.
Eine Idee, die Leben verändert
„Helfet einander“ entstand mit der Idee, notleidenden Menschen in der Region zu helfen. Besonders in schwierigen Zeiten bot die Aktion Unterstützung – sei es durch Lebensmittelgutscheine, finanzielle Hilfe oder seelsorgerische Begleitung.
Die Aktion finanziert sich ausschließlich durch Spendengelder, die teils aus dem Opferstock der Antoniusfiguren in der St. Laurentius Kirche stammen oder anlässlich von Geburtstagen, Jubiläen und anderen besonderen Anlässen gespendet werden.Symbolisch setzte man den Opferstock im Sinne der Antoniusfiguren für Werte wie Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft ein.
Werner Krämer ist seit Jahrzehnten eine tragende Säule der Aktion. Sein Vorgänger, Albert Knieps, führte ihn behutsam in die Aufgabe ein. Knieps, einst Oberstudienrat, war für seine penible Genauigkeit bekannt: Jede Ausgabe wurde sorgfältig hochgerechnet und auf kleinen Zettelchen festgehalten. Die ersten Jahre arbeiteten die beiden noch gemeinsam, bevor Krämer die Verantwortung allein übernahm.
„Damals war ich im Pfarrgemeinderat und später im Pfarrverwaltungsrat. Als Albert Knieps altersbedingt aufhören wollte, sagte ich ‚Ja‘ – und so begann alles“, erinnert sich Krämer. Seine Arbeit ist geprägt von Sorgfalt und Engagement.„Am Ende des Jahres halfen wir vielen Menschen und oft auch mit Zuschüssen für Heizkosten oder besondere Rechnungen.“
Menschen und Schicksale
Werner Krämer spricht mit großer Dankbarkeit über die Menschen, denen er helfen konnte. Er erinnert sich an einen Familienvater, der alleine zu Hause war, während seine Frau im Krankenhaus lag. Die Familie hatte finanzielle Engpässe, und „Helfet einander“ konnte über mehrere Monate Unterstützung leisten.
Besonders berührend sind Geschichten von Kindern, die dank der Aktion unvergessliche Momente erleben konnten. „Eine Mutter konnte sich kein Kommunionkleid für ihre Tochter leisten. Ich sagte ihr, sie solle nach Ahrweiler in ein Geschäft gehen und dort ein Kleid aussuchen. Die Kosten habe ich im Nachhinein übernommen“, erzählt Krämer.
Ein offenes Ohr und viel Dankbarkeit
Die Besuche bei den Menschen waren für Krämer nicht nur Arbeit, sondern auch ein Akt der Menschlichkeit. „Ich habe oft viel zugehört, die Sorgen geteilt und versucht, Trost zu spenden. Dabei gab es immer eine Tasse Kaffee und selbstgebackene Plätzchen – die Dankbarkeit der Menschen war riesig.“
Nach vielen Jahren engagierter Arbeit tritt Werner Krämer nun in den wohlverdienten Ruhestand, um mehr Zeit mit seinen Enkeln und seiner Familie zu verbringen.„Aber die Arbeit hört nicht auf. Es ist wichtig, dass die Aktion weitergeführt wird, denn die Not in unserer Gesellschaft bleibt“, betont er.
Die Aktion „Helfet einander“ bleibt ein leuchtendes Beispiel für gelebte Nächstenliebe und hat in den vergangenen Jahrzehnten viel bewegt.
Spendenkonto
Unterstützen Sie die Aktion „Helfet einander“ und tragen Sie dazu bei, Menschen in Not zu helfen:
IBAN: DE11 5776 1591 0501 4284 03
Jede Spende, ob groß oder klein, macht einen Unterschied.
Ein großes Dankeschön gilt Werner Krämer für seine jahrzehntelange Arbeit und seinen unermüdlichen Einsatz im Namen der Pfarrei und der St. Laurentius Stiftung.