Pfarrei Bad Neuenahr-Ahrweiler
Ewig Gebet 2022 - Neue Sichtweisen auf St. Laurentius
Ein alter Plattenspieler steht vorne im Altarraum, erleuchtet von vielen Kerzen. Langsam bahnt sich eine Melodie aus dem Plattenspieler ihren Weg durch die Kirche, die mit verschiedenen Folien in eine andere Welt verwandelt wird.
So begann am vergangenen Montag der Tag des Ewigen Gebetes im Pfarrbezirk St. Laurentius. Um 20:30 Uhr präsentierte der Künstler Ingo Bracke seine Licht- und Klanginstallation, welche auch am Dienstag viele Menschen anzog. Ein kleines Highlight am Montagabend: Die jungen KünstlerInnen Wiebke und Lennard präsentierten ihre eigenen bemalten Folien. Wiebke und Lennard haben gemeinsam mit dem Künstler und vielen anderen Kindern im Sommer Flutbilder gemalt, die nun in der Installation gezeigt werden. Gemeinsam mit ihrer Lehrerin konnten sie ihre eigenen Bilder und damit auch ihre Fluterfahrungen in der Kirche bestaunen, die Bracke gemeinsam mit Musik projizierte.
Am Dienstag wurde der Tag mit der heiligen Messe eröffnet und anschließend konnten die versammelten Menschen dem Taizéchor lauschen, welcher im Wechsel mit besinnlichen Texten und anschließender Stille die Kirche musikalisch in Szene setzte.
Um 20:30 Uhr begrüßte Pfarrer Dr. Arno Lutz Henkel die Menschen in der voll besetzen Kirche und gab eine Hinführung zur kommenden Licht- und Klanginstallation: „Erst in den 1960er Jahren kommt es zu solchen Installation, es handelt sich um ein relativ neues Genre.“ Vorher sind Arbeiten wie der Film oder die Fotografie bekannt. Aber seit Mitte der 1980er Jahre werden Licht und Klang miteinander kombiniert. Diese Installationen heben Henkel zufolge auf eine sinnlich, audiovisuelle Wahrnehmung ab, bei der nicht im Vordergrund steht, was der Künstler oder die Künstlerin ausdrücken möchte, sondern vielmehr soll es auf die eigenen Sinne zurückwerfen – „Die Menschen sollen in eine andere Welt entführt werden. Mit einer tieferen Wirklichkeit ihrer selbst konfrontiert werden.“
Der Künstler Ingo Bracke hat gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen nach der Flut dieses Projekt initiiert. Bracke versucht, die Fluterfahrungen in Bilder und Musik zu übersetzen und damit ein Potential zu schaffen, Sichtweisen zu verändern und bekannte Räume auf eine ganz neue Art und Weise zu entdecken, das Zeitgefühl zu verlieren und offen zu sein für neue Wahrnehmungen. „Lassen sie sich entführen St. Laurentius auf eine ganz neue Weise zu entdecken“, lädt Dr. Arno Lutz Henkel die Menschen ein. „Die Installation ist immer anders. Die Bilder verändern sich, die Musik verändert sich und auch die Wahrnehmung“, so der Künstler Ingo Bracke.
Wer die Installation verpasst hat, kann in der ARD Mediathek noch kleine Einblicke gewinnen. https://www.ardmediathek.de/video/landesschau-rheinland-pfalz/kuenstler-laesst-mit-lichtspektakel-das-ahrtal-leuchten/swr-rp/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzE3MjY3ODQ