Pfarrei Bad Neuenahr-Ahrweiler
Lucia Fest in Walporzheim
Gemeinsam feierten wir heute in Walporzheim das Lucia Fest. Den Startpunkt markierte die feierliche Begrüßung um 18:00 Uhr vor der Kapelle: Die heilige Lucia – diesjährig von Anna Gies gespielt – kam aus der Kapelle heraus und begrüßte die Menschen. Werner Schüler eröffnete den Anwesenden die hiesige Tradition, dass die Darstellerin der Hl. Lucia von den Messdienern und Messdienerinnen untereinander ausgemacht wird. Vor drei Jahren fand das letzte Luciafest statt, an das man in diesem Jahr erneut anknüpfen wolle. Sodann folgte die strahlende Lichterprozession durch den historischen Kern von Walporzheim. Ebendort fand sich der geschmückte Christbaum, an dem sich die erste Station fand. Lieder und ein erster Teil der Lucia Legende bildeten den Rahmen. Auf dem Weg zur zweiten Station, der ehemaligen Schule, ging Lucia voran und leuchtete uns den Weg. Die Mischung aus dem Gesang adventlicher Lieder und dem Verlesen der Lucia Legende zog sich bis zu dritten Station, dem Ort, wo dereinst die Brücke stand. Den Schluss bildete der gemeinsame Einzug in die Josephskapelle. Jeder und Jede bekam eine Kerze, um so im Anschluss an die Lucia-Legende, Licht in das Dunkle zu bringen. Auch im anschließenden Wort-Gottesdienst, der durch einen Posaunenchor begleitet wurde, standen Lucia und das Licht im Mittelpunkt. Der Gedenktag schloss mit einem gemütlichen Beisammensein.
Am heutigen Tag, den 13. Dezember, begeht die Kirche den Gedenktag der heiligen Lucia bzw. Luzia. Ihr Name bedeutet übersetzt „die Leuchtende“ – vom lateinischen lux – Licht.
Der Legende nach lebte Lucia im dritten Jahrhundert in Syrakus (Sizilien), also während der Zeit der Christenverfolgungen.
Lucia stammte aus einer angesehenen römischen Familie. Sie bekannte sich relativ früh zum Christentum und gelobte ewige Keuschheit. Gerade in der Zeit der Christenverfolgung war das aber so gefährlich, dass sie selbst ihren Eltern nichts davon erzählte.
Da Lucias Vater früh starb, sollte sie schnell verheiratet werden, zögerte eine Verlobung aber hinaus. Ihre Mutter war dann schwer erkrankt und deshalb unternahmen beide eine Wallfahrt an das Grab der heiligen Agatha, um für die Genesung der Mutter zu beten. Aus Dank über ihre Heilug, erlaubte die Mutter Lucia fortan ein jungfräuliches Leben zu führen.
Zurück in Syrakus löste sie ihre Verlobung und stiftete mit ihrem Vermögen eine Armen- und Krankenstation. Viele Christen versteckten sich in den Katakomben der Stadt und der Legende nach soll Lucia zu diesen Gläubigen Lebensmittel gebracht haben. Um nicht entdeckt zu werden, ging sie meist in der Dunkelheit los. Damit sie aber die Hände frei zum Tragen hatte, setze sie sich einen Kranz mit Lichtern auf den Kopf.
Als ihr Verlobter davon erfuhr, zeigte dieser Lucia als Christin beim Statthalter Kaiser Diocletians an. Lucia wurde festgenommen und unter schwere Folter gesetzt.
Gerade in Schweden wird bis heute Lucia als die Lichtbringerin gefeiert. Bereits am Vorabend des 13. Dezember beginnen in Schweden die Vorbereitungen auf den Tag. Die Kinder backen Brötchen und Ingwerkekse. Diese bringen sie, in Anlehnung an die Hl. Lucia, dann zu ihren Eltern.
Im Gottesdienst wird ebenso dazu eingeladen, eine Kerze anzuzünden, um Licht in den Tag zu bringen – Lucia zeigt uns Hoffnung und Licht im dunklen Winter auf.