Pfarrei Bad Neuenahr-Ahrweiler
Erste Spirituelle Weinprobe in Heppingen - „Der Wein, der die Menschen erquickt“
Am vergangenen Freitag, den 27. Januar 2023, fand zum ersten Mal im Pfarrbezirk Heppingen eine spirituelle Weinprobe statt. Organisiert wurde das neue Format vom hiesigen Lokalen Team.
Der Abend begann in der Kirche St. Martin in Heppingen. Vor der Krippe fanden sich über 30 Personen ein und das Lokale Team begrüßte zunächst alle Anwesenden und führte in den Abend mit einigen grundlegenden Fakten zu Bibel und Wein ein. Über 176 Bibelstellen gibt es, in denen explizit das Wort „Wein“ vorkommt – insgesamt sind es fast 1000 Bibelstellen, die direkt oder indirekt auf den Wein Bezug nehmen.
Die spirituelle Weinprobe begann zunächst mit der Noah-Erzählung: Nachdem Noah die Sintflut überstanden hatte, beobachtete er einen Ziegenbock beim Weinbeernaschen und legte in Folge dieser Beobachtung selbst einen Weinberg an. „Noah wurde der erste Ackerbauer und pflanzte einen Weinberg. Er trank von dem Wein, wurde davon betrunken.“ (Gen 9,20-21)
Damit nicht jeder betrunken wird vom köstlichen Traubengetränk, teilt die Bibel auch konkrete Anweisungen über den vernünftigen Genuss und die Folgen eines übermäßigen Genusses mit. So heißt es im Buch Jesus Sirach: „Auch beim Wein, spiel nicht den starken Mann! Schon viele hat der Rebensaft zu Fall gebracht! (…) Wie ein Lebenswasser ist der Wein für den Menschen, wenn er ihn mäßig trinkt. Was ist das für ein Leben, wenn man keinen Wein hat, der doch von Anfang an zur Freude geschaffen wurde? Frohsinn, Wonne und Lust bringt Wein, (…) aber auch Kopfweh, Hohn und Schimpf.“ (Sir 31,25-31)
Was ist das für ein Leben, wenn man keinen Wein hat? Dementsprechend wurde gleich im Anschluss der erste Wein ausgeschenkt. Volker Danko hatte für diesen Abend vier Weine ausgewählt. Den Anfang machte der Blanc de Noir „Illusion“ aus dem Jahr 2021 des Ahr-Winzers Meyer-Näkel. In den 1980iger Jahren war dieser Wein eine kleine Revolution – denn aus einer roten Traube wurde das erste Mal im Ahrtal ein weißer Wein gemacht – daher auch der Name „Illusion“.
Im Anschluss zog die Gruppe zur zweiten von insgesamt vier Stationen. Hier stand alles unter dem Fokus Weinbau und Weingenuss bei den Israeliten. Noch bis in die heutige Zeit erkennt man die enge Verbindung am Symbol des israelischen Ministeriums für Tourismus, was die Weintraube im Symbol führt.
Die zweite Station wurde durch einen Rotwein begleitet, einen St. Laurent. Die Namensgebung geht auf den Heiligen Laurentius zurück, denn an seinem Gedenktag, dem 10. August, beginnt traditionell die Traubenreife des St. Laurent. Ab hier sind die ersten Rotfärbungen der Trauben zu beobachten.
Die dritte und vierte Station stand ganz unter dem Zeichen des Neuen Testaments, besonders der Gleichnisse. Allen bekannt ist wohl das Wunder bei der Hochzeit von Kana, wo Jesus Wasser in Wein verwandelt hat. Hervorgehoben wurde noch einmal die Stelle: „Jeder setzt zuerst den guten Wein vor und erst, wenn die Gäste zu viel getrunken haben, den weniger guten.“ (Joh 2,10) Scherzhaft merkte ein Gast der Weinprobe an, ob es nun wohl einen weniger guten Wein geben würde? Schlagfertig reagiert Danko und führt den letzten Wein des Abends ein: Der Ahrtaler Mönch, aus dem Weingut Marienthal. Auch hier verknüpfte das Team die Geschichte rund um den Weinbau im Ahrtal, speziell im Kloster Marienthal mit den Erzählungen der Bibel.
Der Abend endete beim gemütlichen Beisammensein in der Kirche. Viele der Gäste fanden dankende Worte für den gelungenen Abend und besonders an das Lokale Team! Ein neues vielsprechendes Format, was gerne wiederholt werden sollte.