Pfarrei Bad Neuenahr-Ahrweiler

Gemeindeversammlung im Pfarrbezirk St. Pius - Ideen oder Konzepte zur Nutzung? Her damit! 

Mitte Dezember haben sich im Sängerheim des Männerchores Bachem interessierte Menschen aus dem Pfarrbezirk getroffen, Tobias Pfanner, Mitglied des Verwaltungsrates führte gemeinsam mit Pfarrer Jörg Meyrer durch den Abend und gab zunächst einen Überblick über die Gebäudesituation rund um die Kirche St. Pius. Anhand verschiedener Fotos konnten sich die Anwesenden einen Eindruck von den Flutschäden und dem derzeitigen Zustand der Gebäue machen. 

Für das Kirchengebäude beläuft sich der Schaden derzeit auf 4,2 Millionen Euro, wobei hier auch schon ein zusätzlicher Sanierungsbedarf des Daches von ca. 1,4 Mio. € enthalten ist. Durch ein baubiologisches Gutachten wurden Schäden an der Dachverkleidung gefunden. Die Sperrfolie, die die Dämmung des Daches zum Innenraum hin abdeckt, ist an vielen Stellen beschädigt, sodass Teile des gesundheitsschädlichen Dämm-Materials durch Erschütterungen o.ä. in die Kirche rieseln könnten. 

Aus diesem Grund kann die Kirche im derzeitigen Zustand auch nicht genutzt werden und muss vorerst geschlossen bleiben. Weiterhin führte Tobias Pfanner aus, dass zwar die Kosten der eigentlichen Flutschäden durch die ISB und das Bistum gefördert werden können, sodass für die Pfarrei nach aktuellem Stand 8% der Kosten verbleiben würden, jedoch seien die Schäden am Dach nicht förderfähig und müssten zu 100% von der Pfarrei getragen werden. 

Daneben erläuterte Pfanner, dass das ehemalige Pfarrhaus einen wirtschaftlichen Totalschaden darstelle und ein Abriss geplant sei. Das Teil-Grundstück, auf dem das Pfarrheim und die Kindertagesstätte stehen, sei an die Stadt verkauft worden. Diese will als Bauträger dort eine neue Kindertagesstätte bauen, wobei die Betriebsträgerschaft bei der kirchlichen Kita GGmbH Koblenz verbleibe. 

Im Anschluss an die Darstellungen von Tobias Pfanner gab Pfarrer Jörg Meyrer einen kurzen Überblick über die neue Struktur der Pfarrei Bad Neuenahr-Ahrweiler, die zum 01.01.2022 aus den sieben fusionierten Pfarreien der Stadt entstanden ist. Im Zuge dieser Fusion gibt es nunmehr nur noch einen Pfarrgemeinderat (PGR) und einen Verwaltungsrat (VR). Diese beiden Gremien arbeiten übergreifend für die ganze Pfarrei. Der Verwaltungsrat entscheidet in enger Zusammenarbeit mit dem PGR u.a. über die anstehenden Immobilien-Fragen. Darüber hinaus informierte Pfarrer Meyrer über Gruppen, die sich für das kirchliche Leben in ihren jeweiligen Pfarrbezirken engagieren, wie beispielsweise das „Rosenkränzchen“, die „Lokalen Teams“ oder auch die „Waschbar“. Jörg Meyrer holte nochmal für alle das Konzept der Lokalen Teams ein: In jeden der nun sieben Pfarrbezirke soll es ein Lokales Team geben, das sich um das kirchliche Leben vor Ort kümmern und Ansprechpartner für die Sorgen und Ideen des jeweiligen Pfarrbezirks sein soll – in engem Austausch mit den Gremien und dem Seelsorgeteam. Einige Lokale Teams haben sich schon gefunden, andere sind noch in der Findungsphase – darunter auch St. Pius, welches anschließend vom PGR und dem leitenden Pfarrer Jörg Meyrer offiziell beauftragt wird. 

Im Oktober gab es eine gemeinsame Klausurtagung von PGR und VR, auf welcher u.a. eine AG Zukunft St. Pius gegründet worden ist. Dieser AG gehören neben Mildred Ruppert (Seelsorgeteam), Sabine Kappen (PGR), Tobias Pfanner (VR) und Achim Schumacher (VR) auch Martin Rick und Christina Weber (beide engagierte in St. Pius) an. Die Aufgabe der Gruppe besteht zunächst darin, für die zukünftige Nutzung der St. Pius Kirche ergebnisoffene Konzepte zu erarbeiten. Wobei auch hier nach möglichen Kooperationspartnern (Stadt, Kreis, Caritas, Vereine) gesucht wird. Neben einem Wiederaufbau mit bisherigem oder neuem Nutzungskonzept, wird auch über einen Abriss, mit oder ohne Neubau diskutiert. Dabei wird natürlich auch die Finanzierbarkeit inklusive möglicher Folgekosten in den Blick genommen. Schon jetzt steht fest, dass eine multifunktionale Neunutzung der Immobilien priorisiert wird. Die Gruppe ist offen für innovative Ideen und Kooperationspartner. 

Das Ziel der AG Zukunft St. Pius ist eine Ausarbeitung von ersten Finanzierungskonzepten für alle genannten Optionen und einer anschließenden Handlungsempfehlung für die Gremien der Pfarrei (VR und PGR), die letztlich die Entscheidung tragen. Erste Vorschläge und Anregungen wurden direkt durch die Anwesenden ins Gespräch gebracht und lebhaft weiter diskutiert. Falls es noch weitere Ideen zum Nutzungskonzept oder Kooperationspartner können diese gerne über das Pfarrbüro an die Arbeitsgruppe weitergeleitet werden. 

Zum Abschluss appellierte Tobias Pfanner, selbst langjähriger Ehrenamtlicher in der Jugend von St. Pius, an die Anwesenden, die Kirche vor Ort auch im Pfarrbezirk St. Pius weiterhin aktiv mitzugestalten, Ideen zu finden und umzusetzen und Kirche vor Ort lebendig zu halten. 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert